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Solidarität ist unsere Tradition

6 May, 2009

Der Internationale Metallgewerkschaftsbund ist einer der größten und ältesten globalen Gewerkschaftsverbände.

Der IMB wurde im August 1893 gegründet. Damals kamen dreißig Mitglieder von Gewerkschaften aus acht Ländern in einem kleinen Hotel in Zürich zusammen, um ein Internationales Büro zu gründen. So entstand der IMB. Diese frühen Mitgliedsorganisationen legten den Grundstein für die internationale Zusammenarbeit aller Metallgewerkschaften in der Welt.

Gewerkschaftliche Organisierung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

Die damals vom Büro gesammelten Informationen zeigen, dass die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Metallarbeiterinnen und -arbeiter ausnehmend schwierig waren. In Europa betrug die Arbeitszeit zwischen 11,5 und 15 Stunden pro Tag. Die Löhne waren erbärmlich. Nur ein geringer Teil der Arbeiter war gewerkschaftlich organisiert und die Gewerkschaften waren auf der nationalen Ebene stark zersplittert.

Von Anfang an war für die Gewerkschaften klar, dass Solidarität mehr ist als der bloße Austausch von Informationen. Worauf es ankam, war die gegenseitige Unterstützung:

  • Schon in den ersten drei Jahren unterstützten britische Metallarbeiter die streikenden Arbeiter in der Schneidwaren- und Besteckeindustrie von Solingen mit 1000 Mark. 
  • Schweizer Metallarbeiter unterstützten Nürnberger Gießereiarbeiter, die einen harten Arbeitskampf führten, mit 100 Schweizer Franken.
  • Deutsche Metallarbeiter revanchierten sich im Jahr 1897, als britische Maschinenbauer für den Acht-Stunden-Tag  kämpften und dänische Gießereiarbeiter, die Lohnerhöhungen gefordert hatten, ausgesperrt wurden.
  • Überall wurde Geld gesammelt, insbesondere in Deutschland, und so entstand die Tradition der internationalen Solidarität, die bis zum heutigen Tag maßgeblich zur Stärkung der Metallgewerkschaften beigetragen hat.

Acht Stunden Arbeit, acht Stunden Freizeit, acht Stunden Schlaf

Die ersten Jahre nach der Jahrhundertwende waren durch eine rapide Zunahme des internationalen Handels und der internationalen Investitionen gekennzeichnet. Die Metallarbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer begriffen, welch wichtige strategische Rolle der IMB bei der Verteidigung der Menschen- und Gewerkschaftsrechte spielen konnte. Schon auf dem ersten Kongress im Jahr 1893 hatte man beschlossen:

"Es muss unser Bestreben sein, die Forderungen der Demonstrationen vom 1. Mai zu erfüllen: Acht Stunden Arbeit, acht Stunden Freizeit, acht Stunden Schlaf."

Im Jahr 1904 beschlossen die verschiedenen Gewerkschaften, die nun aus elf Ländern kamen, den Internationalen Metallgewerkschaftsbund (IMB) zu gründen.

Von Anfang an hatte der IMB folgende Ziele:

  • Förderung der Zusammenarbeit der Metallgewerkschaften im Bezug auf gewerkschaftliche Themen;
  • Unterstützung der gewerkschaftlichen Organisierung in Ländern, in denen die Gewerkschaften schwach sind; und
  • Schaffung von Leitlinien zu erfolgreichen Durchführung von Solidaritätsaktionen bei Arbeitskämpfen