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Gefahrenabwehr in indischen Abwrackwerften

7 May, 2009

Die Schiffsabwrackung gehört zu den gefährlichsten Tätigkeiten in der Welt. Doch die meisten Arbeiter in dieser Branche sind den Gefahren ungeschützt ausgesetzt. Mit Giften belastete ‚Geisterschiffe' werden in der Regel in asiatische und türkische Häfen gebracht und dort abgewrackt.

2003 startete der Internationale Metallgewerkschaftsbund ein Pilotprojekt in Mumbai (Indien), wo etwa 6.000  Abwrackarbeiter für weniger als einen US-Dollar am Tag schuften.

Im Rahmen des Projekts wurde zunächst zusammen mit einer örtlichen Gewerkschaft, der Mumbai Port, Dock & General Employees Union, dafür gesorgt, dass den Arbeitern sauberes Trinkwasser zur Verfügung stand. Zudem wurden Sicherheitshinweise gegeben, Erste-Hilfe-Kurse angeboten und Sicherheitsausrüstung zur Verfügung gestellt. Die Projektmitarbeiter informierten die Arbeiter über ihre Rechte und ermutigten sie dazu, eine Gewerkschaft zu gründen.

Verbesserung der Arbeitsbedingungen

Zur gleichen Zeit arbeitete der Internationale Metallgewerkschaftsbund mit der Internationalen Arbeitsorganisation daran, eine neue Richtlinie zur Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes in dieser Branche zu erstellen. Die Richtlinie wurde im März 2004 verabschiedet.

Im Jahr 2006 wurde das Projekt zur gewerkschaftlichen Organisierung der Abwrackwerften weiter nach Norden bis nach Alang ausgeweitet.

Anfang 2008 organisierten etwa 250 Arbeiter einen Streik unter dem Banner der Alang Sosiya Ship Recycling and General Workers Association, der aus dem Organisierungsprojekt hervorgegangenen Gewerkschaft. Grund des Streikes war die Feststellung, dass der Arbeitgeber die Löhne willkürlich gekürzt hatte.

Der 24-stündige Streik war erfolgreich. Der Arbeitgeber traf sich mit den Gewerkschaftsführern und willigte ein, wieder die alten Löhne zu zahlen. Dies war ein bedeutsamer Schritt für die Gewerkschaft, sich zu einer starken Organisation zu entwickeln, die die Rechte der Abwrackarbeiter verteidigen kann.

www.imfmetal.org/shipbreaking