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Goodyear Netzwerk 'Global Bulletin' - Oktober 2002 (deutsche Version)

19 September, 2005

Global Solidarity
Ein Rundschreiben für gewerkschaftlich organisierte Goodyear-Arbeiter weltweit


ICEM World Rubber Conference findet am 28. und 29. Oktober in Brasilien statt

Die World Conference der Gummiindustrie wird noch in diesem Monat im brasilianischen Sao Paulo stattfinden.
Seit der letzten Konferenz 1998 in Kuala Lumpur (Malaysia) sind die Auswirkungen der Globalisierung – Unternehmensfusionen und -übernahmen sowie neue strategische Partnerschaften – in der Gummibranche stärker hervorgetreten.

Die ICEM hat die folgenden Schwerpunkte für den Themenplan der Konferenz festgelegt:

  • Wirtschaftliche Lage, Zukunftstrends und ihre Auswirkung auf die Arbeiter
  • Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz und die Umwelt
  • Globale Netzwerke zwischen Gewerkschaften
  • Globale Unternehmensvereinbarungen und andere branchenweite Initiativen, darunter Mitarbeiterbeteiligung.

Die Konferenz wird von United Steelworkers of America (USWA) International President, Leo W.Gerard, dem Vorsitzenden der Abteilung Gummi der ICEM, geleitet.


Die türkischen Gewerkschaften erhalten einen neuen Vertrag

Ende Mai erzielten die Führer türkischer Gewerkschaften und drei ausländische Joint Venture Reifenhersteller eine Einigung und vermieden damit die Möglichkeit eines Streiks in diesem krisengeschüttelten Land.

Die Regierung hatte zuvor angeordnet, dass die Streikpläne von Lastik-Is, der Gummi-Gewerkschaft in den größten Reifenwerken Turk Pirelli, Goodyear and Brisa Bridgestone, verschoben werden sollten.

Gespräche zwischen der Gewerkschaft und den Unternehmen zum Thema Gehälter und Sozialabgaben für 2002-2003 waren wegen einer tiefgreifenden, von einer Finanzkrise im Februar 2001 ausgelösten wirtschaftlichen Rezession ins Stocken geraten.


Goodyear kündigt Vertrag mit Continental Carbon

Auf Bitten der United Steelworkers of America kündigte das Unternehmen Ende September seinen Vertrag mit Continental Carbon. Continental Carbon, Erzeuger von Carbon Black für die Reifenherstellung, hatte seine der Gewerkschaft angehörenden Arbeiter in Ponca City, US-Bundesstaat Oklahoma, am 7. Mai 2001 ausgesperrt.

Paper, Allied-Industrial, Chemical and Energy Workers (PACE), von der die in Ponca City ausgesperrten Werksangehörigen vertreten werden, hatte ihre Warnungen an Unternehmen und Verbraucher auf Reifenhersteller wie Goodyear und Bridgestone ausgedehnt, da diese zur Herstellung von Carbon Black im Werk Ponca City Ersatzarbeiter eingestellt hatten.


Polnische Unternehmenseinheit mit verbessertem Finanzergebnis

Debica, die polnische Unternehmenseinheit von Goodyear, hatte dieses Jahr ein robustes zweites Quartal zu verzeichnen. Das Unternehmen führt das gute Ergebnis auf Umstrukturierung und den gestiegenen Euro zurück.
Im vergangenen Jahr reduzierte das Unternehmen seine Belegschaft um 20% und entließ 800 Arbeiter.
Die Verwaltungsgemeinkosten wurden in ähnlicher Höhe gekürzt.

Da Debica ca. 70% seines Umsatzes aus dem Export bezieht, wird erwartet, dass die Stärkung des Euro eine weitere Verbesserung des Ergebnisses für Debica bedeuten wird.


Formenwerk in den USA steht vor der Schließung

Mehr als 100 Arbeiter im Formenwerk von Goodyear in Stow (Ohio) werden voraussichtlich ihre Arbeit verlieren. Das Werk ist derzeit zu weniger als einem Drittel seiner Kapazität ausgelastet.

Vor dreißig Jahren war Stow der einzige Hersteller von Reifenformen für die gesamte amerikanische Reifenproduktion des Unternehmens.

Dies änderte sich Mitte der 90er Jahre, als Goodyear ein nicht gewerkschaftlich organisiertes Formenwerk in Statesville, US-Bundesstaat North Carolina, eröffnete. In den letzten paar Jahren wurden in Stow vor allem Formen für den Rennsport und für Versuchsreifen hergestellt.

Um Einsparungen zu erreichen, vergibt das Unternehmen heute einen Großteil seiner Formenerzeugung an unabhängige Werke und verteilte die Arbeit an seine überseeischen Formenwerke in Brasilien und Luxemburg.


Unternehmen dehnt Beteiligung an Projekt in Slowenien aus

Goodyear gab im vergangenen Frühjahr bekannt, dass es seine Beteiligungen am Joint Venture mit Sava Tires of Slovenia von 60% auf 80% erhöht. Seit 1998 hat Goodyear mehr als $90 Millionen in die Modernisierung des Werks investiert. Das Unternehmen hält die Rechte zum Kauf des restlichen Anteils von 20% im Jahre 2004 und 2005.

Diese Investitionen haben die Präsenz des Unternehmens auf dem osteuropäischen Reifenmarkt verstärkt. Im Jahre 2001 produzierte Sava in seinem Werk im slowenischen Kranj mehr als 6 Millionen Reifen für Personen- und Lastkraftwagen. Das Unternehmen hat 1400 Beschäftigte.


Unternehmen plant Erweiterungen

Goodyear plant die Investition von nahezu $500 Millionen in drei große Projekte. Zwei der Erweiterungen sind in den USA und die dritte in China geplant. Außerdem beteiligt sich das Unternehmen an einem kleineren Projekt eines neuseeländischen Joint Ventures.

Das Unternehmen hat vor, in den USA im Verlauf der nächsten vier bis fünf Jahre $250 Millionen in die Modernisierung seines Pkw-Gürtelreifenwerks in Lawton/Fort Sill (Oklahoma) zu stecken.

Außerdem wird Goodyear weitere $120 Millionen in sein in Topeka (Kansas) ansässiges Werk investieren, wo Reifen für Landwirtschafts- und Erdbaumaschinen sowie Geländereifen produziert werden. Durch diese Investition werden dort in den nächsten fünf Jahren Maschinen, Prozesse und Technik auf den neuesten Stand gebracht.

In China wird Goodyear bis 2006 $120 Millionen investieren und die Kapazität für die Herstellung von Pkw-Reifen im Werk Dalian nahezu verdreifachen. Die Kapazität wird sich bis 2006 dann auf 5,3 Millionen Stück belaufen und die Anzahl der Mitarbeiter auf 1000 steigen, doppelt so viele wie heute.

In Neuseeland beabsichtigt Goodyears Joint Venture South Pacific Tyres Ltd. dieses Jahr ca. $5 Millionen in sein Pkw-Reifenwerk in Upper Hutt zu investieren und damit die produzierten Stückzahlen um fast zwei Drittel auf jährlich 2,4 Millionen Reifen zu erhöhen.