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ICEM-Erklärung zum Werkstoffsektor

18 November, 2005ICEM-Presseerklärung Nr. 26/2005

Auf der ICEM-Weltkonferenz für die Werkstoffindustrien am 17. und 18. November 2005 unter Beteiligung der Zement-, Glas- und Keramikindustrie haben die Gewerkschaftsdelegierten folgende Erklärung verabschiedet:

Die Entwicklung in der Zement-, Glas- und Keramikindustrie wird von Fusionen, Übernahmen und Standortverlagerungen der Produktion ins Ausland bestimmt. Die ICEM-Weltkonferenz hat erkannt, welche negativen Auswirkungen derartige Geschäftspraktiken auf die ArbeitnehmerInnen und ihre Familien haben. Die Konferenz hat sich auf Maßnahmen geeinigt, um die Gewerkschaftsmitglieder und ihre Familien vor den Unwägbarkeiten zu schützen, die durch die Konsolidierung von Unternehmen und die damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen für die ArbeitnehmerInnen und ihre Familien entstehen. Die Konferenz hat beschlossen, alle erforderlichen Schritte zum Schutz der Interessen der Beschäftigten in der Werkstoffindustrie zu unternehmen.

Auf der Konferenz wurden die folgenden Vorschläge angenommen:

  • Während der kommenden vier Jahre bis zur nächsten ICEM-Weltkonferenz für die Werkstoffindustrien suchen die Mitgliedsgewerkschaften der ICEM den Dialog mit den Unternehmen und setzen sich für weitere globale ICEM-Rahmenvereinbarungen mit Unternehmen aus dem Werkstoffsektor ein;
  • Die ICEM-Mitgliedsgewerkschaften werden mit neuen und innovativen internationalen Methoden der Netzwerkarbeit die Solidarität innerhalb der globalen Gewerkschaftsbewegung weiter stärken;
  • Die Gewerkschaften in diesem Sektor beteiligen sich umfassend an der ICEM-Kampagne gegen den missbräuchlichen Einsatz von Leiharbeit in allen Arbeitsbereichen;
  • Die ICEM-Mitgliedsgewerkschaften werden sorgfältiger auf verantwortliches Handeln globaler Unternehmen in der Zement, Glas- und Keramikindustrie in den Bereichen Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit und Umweltschutz achten. Die Gewerkschaften werden besonders gegenüber den Arbeitgebern – auch im Rahmen von Kampagnen - auf die Bedrohungen durch Asbest und auf die Silikosegefahr durch die in diesen Branchen eingesetzten gefährlichen Stoffe hinweisen;
  • Die ICEM-Mitglieder in diesem Sektor ergreifen wirkungsvolle Maßnahmen am Arbeitsplatz und leisten dort Aufklärungsarbeit, um auf die Risiken einer HIV/AIDS-Infektion hinzuweisen und um sicherzustellen, dass Antidiskriminierungsprogramme für die von HIV/AIDS betroffenen Personen durchgeführt werden;
  • Die Mitgliedsgewerkschaften zeigen verstärkt Initiativen im wichtigen Bereich der Gleichstellung und zur Durchsetzung der Forderung gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, und sie setzen sich für die Abschaffung der geschlechtsspezifischen Diskriminierung am Arbeitsplatz ein.

Die ICEM-Mitgliedsgewerkschaften im Werkstoffsektor sind entschlossen, diese programmatischen Ziele durch konkrete Maßnahmen zu erreichen und auf der nächsten Weltkonferenz für den Werkstoffsektor einen vollständigen Fortschrittsbericht vorzulegen.

Angenommen am 18. November 2005
Brüssel, Belgien


Weitere Informationen über die Konferenz sowie Hintergrundinformationen und Präsentationen: hier klicken.