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Mehrparteienverhandlungen führen zu Vereinbarung über Vereinigungsfreiheit

15 September, 2011

In Indonesien haben Mehrparteienverhandlungen, an denen die großen Sportbekleidungsmarken, die wichtigsten Hersteller und fünf Gewerkschaften teilnahmen – darunter die ITBLAV-Mitglieder SPN und Garteks – zur Unterzeichung eines Protokolls zum Schutz der Gewerkschaftsrechte geführt.

Die Verhandlungen begannen im November 2009 nach einer großen Play-Fair-Kampagne und im Anschluss an das Versprechen der großen Sportbekleidungsmarken, sich Land für Land mit den Gewerkschaften in Verbindung zu setzen, um die Arbeitsbedingungen in der Branche zu verbessern.

Das am 7. Juni unterzeichnete Protokoll trägt dem Umstand Rechnung, dass den Gewerkschaften in der indonesischen Bekleidungs- und Schuhindustrie häufig ungenügend Zeit und Raum gelassen wird, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Das Protokoll verbietet alle Arten von gewerkschaftsfeindlicher Diskriminierung und fordert, dass dort, wo keine Kollektivvereinbarungen existieren, innerhalb von sechs Monaten darüber verhandelt wird. Das Protokoll sieht zudem Freistellungen für Gewerkschaftssekretäre vor, damit diese ihrer gewerkschaftlichen Arbeit nachgehen können, fordert die Bereitstellung angemessener Büros, Tagungsräume und Informationstafeln, erlaubt den Gewerkschaften die ungestörte Verteilung von Informationsmaterial und verpflichtet die unterzeichnenden Fabriken, ein System für den Einzug der Gewerkschaftsbeiträge bereitzustellen.

Zu den Erstunterzeichnern gehören die multinationalen Marken Adidas, Nike und Puma, ihre Hauptzulieferer und fünf indonesische Gewerkschaften, darunter die SPN und Garteks. Playfair 2012 hat genau ein Jahr vor den Olympischen Spielen in London eine Aktion gestartet, damit sich weitere Marken dem Protokoll verpflichten. Die Aktion wurde gut unterstützt und inzwischen hat Pentland – die Mutter von Speedo, Asics und New Balance – zugesagt, das Protokoll zu unterschreiben.

Auch wenn die Umsetzung noch in den Kinderschuhen steckt sind schon einige Schritte unternommen worden, um das Protokoll zu verbreiten. Adidas hat für seine 58 indonesischen Zulieferer Workshops abgehalten, um sie über das Protokoll zu informieren und sie zu ermutigen, den Vorgaben zuzustimmen. Nike hat versprochen, dass alle Zulieferer bis Ende Oktober von diesem Protokoll Kenntnis erhalten werden. Die ITBLAV-Mitgliedsgewerkschaft Garteks berichtet, dass ihr dieses Protokoll die Tür für Kollektivverhandlungen geöffnet hat und sie in der entsprechenden Fabrik neue Mitglieder gewinnen konnte.

Die ITBLAV fordert alle Bekleidungs- und Schuhmarken mit Sitz in Indonesien dazu auf, das Protokoll zu unterzeichnen.