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Globaler Kampf gegen prekäre Beschäftigung

15 September, 2011

Bei der Globalisierung geht es nicht nur darum, wie Dinge hergestellt, gekauft und verkauft werden. Weltweit wird prekäre Beschäftigung immer mehr zum größten Hindernis für die Achtung der Arbeitnehmerrechte. Immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer finden sich in prekären Beschäftigungsverhältnissen wieder – ohne Recht auf Beitritt zu einer Gewerkschaft, geschweige denn auf Kollektivverhandlungen mit ihrem Arbeitgeber.

Am 7. Oktober 2011 werden die Gewerkschaften am Welttag für menschenwürdige Arbeit teilnehmen und ihre Stimme erheben, um die verheerende Ausbreitung prekärer Beschäftigungsverhältnisse zu stoppen. Der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) hat prekäre Beschäftigung als einen Aktionsschwerpunkt für das Jahr 2011 festgelegt und stellt auf seiner Kampagnenseite http://www.wddw.org/ Materialien und weitere Infos zur Verfügung. In den vergangenen Jahren haben sich die Mitgliedsorganisationen des IMB, der ICEM und der ITBLAV sehr engagiert. Sie werden aufgerufen, auch dieses Jahr am Welttag teilzunehmen und Druck gegen prekäre Beschäftigung zu machen.

Gerade die effektive Verweigerung des Rechts auf Beitritt zu einer Gewerkschaft und auf Kollektivverhandlungen macht Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen so anfällig für Ausbeutung. Manche sind formell aus dem Geltungsbereich des nationalen Arbeitsrechts ausgeschlossen, während andere zwar auf dem Papier Rechte haben, diese aber nichts wert sind, da sie nicht umgesetzt werden. Wieder andere haben zu große Angst, ihre Rechte wahrzunehmen, da sie ihren Arbeitsplatz jederzeit verlieren könnten.

So werden weltweit Millionen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie ganze Beschäftigtengruppen effizient aus der Reichweite der IAO-Übereinkommen 87 und 98 ausgeschlossen. IMB, ICEM und ITBLAV üben seit längerem Druck auf die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) aus, damit diese sich mehr darum bemüht, genau festzustellen, auf welche Weise den prekär Beschäftigten das Recht auf Beitritt zu einer Gewerkschaft und Kollektivverhandlungen verweigert wird, und damit sie mit den Regierungen zusammenarbeitet, um diese Barrieren abzubauen.

Das IAO-Büro für Arbeitnehmerfragen (ACTRAV) lädt die Gewerkschaften aus aller Welt nun dazu ein, an einem Internationalen Arbeitnehmersymposium teilzunehmen, das vom 4.-7. Oktober in der IAO-Zentrale in Genf stattfinden wird. Die Ziele des Symposiums sind:
  • die Erfassung der ökonomischen und rechtlichen Trends sowie der Entwicklungen im Bereich der prekären Beschäftigung
  • die Diskussion über Antworten und Strategien der Gewerkschaften
  • die Identifizierung einer Wirtschafts- und Sozialpolitik, mit der prekäre Beschäftigung bekämpft werden kann
  • die Ermittlung innovativer Ansätze zur Schließung von Regelungslücken (durch internationale Arbeitsnormen)

Gewerkschaften, die an dem Symposium teilnehmen möchten, wenden sich bitte an: [email protected].